Kabel unter Putz verlegen

Wenn ein Kabel bloß liegt, sieht das nicht nur unschön aus, es kann auch störend oder gefährlich sein. Man unterscheidet dreiArten für das Unterputzverlegen von Kabel.

  • Variante 1: Mit Hammer und Meißel
  • Variante 2. Mit einem Winkelschleifer/Hammer und Meißel
  • Variante 3: Mit einer Mauernutfräse/Hammer und Meißel

Die Arbeit mit Hammer und Meißel ist sehr mühselig, verursacht Schmutz und Steine können sich aus dem Mauerwerk lösen. Mit einem Winkelschleifer mit Stein- oder Diamantscheibe, Hammer und Meißel spürt man eine deutliche Verbesserung der Arbeitsqualität. Mit dem Winkelschleifer werden nun zwei Schlitze in die Wand gefräst, wobei der mittlere Steg mit Hammer und Meißel entfernt werden muss. Am Winkelschleifer ist keine Absaugvorrichtung vorhanden, deshalb ist diese Variante staubig. Es empfiehlt sich daher mit einer Mauernutfräse zu arbeiten, da diese eine Absaugvorrichtung besitzt und somit staubfreies Arbeiten ermöglicht.

Dreiadrige Kabel mit Schutzleiter sind grün-gelb, mit einem Mittelleiter sind sie blau und mit einem Außenleiter schwarz. Diese Kabel können für Steckdosen und simple Lampen verwendet werden. Für Serienschaltungen eignen sich die vieradrigen Kabel besser. Kabel werden unter Putz immer waagerecht oder senkrecht verlegt, dabei muss auch der Abstand zur Wandkante oder Fenstern und Türen immer gleich sein. Das ist deshalb so wichtig, damit man erkennen kann, wo die Leitungen verlaufen, was zum Beispiel bei Renovierungsarbeiten eine große Rolle spielt. Wenn man sich unsicher ist, wo Leitungen verlaufen, kann in einem Leitungssucher Test ein Ortungsgerät finden. Bei der Vorbereitung für Schalter und Dosen, sollten Steckdosen für die Küche und Lichtschalter auf mittlerer Höhe eingebaut werden, 105 Zentimeter ist hier der Richtwert. Steckdosen für andere Räume und Verteilerdosen sollten 30 Zentimeter über dem Boden oder andererseits 30 Zentimeter unter der Decke befestigt werden. Der Abstand der Leitungen zu Tür und Fenster muss 15 Zentimeter betragen.

Die richtigen Schritte für die Unterputzverlegung

Zunächst muss der Verlauf der Leitungen angezeichnet werden. Ein Leitungssucher hilft dabei die Wand nach Strom- und/oder Wasserleitungen abzusuchen. Nun wird mittels Bohrkrone und Bohrmaschine gebohrt, damit die Löcher für die Dosen heraus gearbeitet werden können. Der Bohrkern muss dabei mit Hammer und Meißel heraus geholt werden. So ist gewährleistet, dass die übrige Wand keinen Schaden nimmt. Nun die Mauernutfräse mit dem Schalter auf die nötige Tiefe einstellen, wobei der Betrieb der Frässcheiben ohne Abdeckung erfolgt. Damit sauberer gearbeitet wird, kann ein Industriesauger an die Nutfräse angeschlossen werden.

Ansonsten setzt sich der feine Staub überall ab und muss unter großem Aufwand wieder entfernt werden. Das Gerät sollte behutsam angesetzt werden, da bei sehr hartem Mauerwerk ein Rückschlag erfolgen kann. Wie tief die maximalen Schlitze sein dürfen, wird durch die Wanddicke ermittelt. Als Beispiel hierfür gilt die Faustregel, dass bei einer Wanddicke von 175 Millimeter der gefräste Schlitz maximal 10 Millimeter tief sein darf, während er auch nicht breiter als 10 Zentimeter sein soll. Ein schmaler Meißel ist nun das richtige Werkzeug, um den Mittelsteg zwischen den gebohrten Schlitzen heraus zu lösen. Steckdosen und Verteiler sind handelsüblich mit vorgestanzten Löchern versehen. Bei der Steckdose befindet sich das Loch rechts (68 Millimeter), beim Verteiler links (82 Millimeter). Diese Löcher können einfach heraus gebrochen werden.

Nun kommt Gips zum Einsatz, den es wird dazu verwendet die Dose in die Wand zu integrieren. Dazu wird sie eingegipst. So bald der Gips trocken ist, werden die Kabel befestigt. Runde Kabel können mit Kunststoff-Kabelschellen befestigt werden, die es in verschiedenen Größen gibt. Flache Kabel werden mit so genannten Stegleitungsnägeln mit einer Kunststoffisolierung befestigt. Je nach Kabelart wird das Kabel nun mit dem passenden Material gut befestigt. Zum Schluss werden die Schlitze und das befestigte Kabel mit Spachtelmasse oder Gips abgedeckt. Wer sich an alle Anweisungen hält, gewährleistet dass das Kabel allen Sicherheitsanforderungen entsprechend unsichtbar verlegt wurde und keine Gefahrenquelle für die Bewohner der Räumlichkeiten darstellt.